Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 1


Zusammenfassung und Schlusswort.



Am Ende der Erzählung in diesen Buch, soll noch einmal der Verstorbene Pfarrer Auge zu Wort kommen, der diesen Ort in seinen Membranen hätte nicht besser Beschrieben können.


Sie wurde gut geplant und sehr übersichtlich angelegt. Von West nach Ost führt die Klenzestraße durch die ganze Kolonie. Drei große Straßen, Hölderlin, Fromm und Pelzerstraße, führen nach Norden und verbinden die Klenzestraße mit dem Alten Uentroper Weg. Zwischen Hölderlin und Frommstraße führt die Neefstraße, und zwischen Frommstraße und Pelzerstraße die Thomsonstraße in dieselbe Richtung. Sie landen aber auf den drei großen Straßen. Nach Norden führen zwei große Strassen, die Fritz Erler und die Schäferstraße.


Dazwischen führt noch eine kleine Straße ebenfalls nach Norden. Sie endet aber auf der Fritz Erlei Straße. Von der Schäferstraße führen drei kleine Straßen von West nach Ost zur Fritz Erlei Straße. Eine weitere Straße von Nord nach Süd ist die Braamer Straße. Sie ist im Südteil der Rand der Kolonie.


Die Häuser der Kolonie sind von der Architektur her alle sehr schön. Es wurden mehrere Haustypen verwendet. So sind die Straßenzüge abwechslungsreich gestaltet. Das Raumprogramm war für damalige Zeiten sehr gut. Jedes Reihenhaus hatte

vier Räume. Auf dem Dachboden konnte man Tauben halten. Es gehörte ein großes Stück Garten dazu, in dem man auch Ställe für Haustiere bauen durfte.

In der Ausführung gab es gewiss starke Mängel. Die nicht tragenden Zwischenwände, auch die zwischen den Haushälften, waren dünn. Ich wohnte fast 6 Jahre in einem der Beamtenhäuser am Grenzweg. Die Wand zum Nachbarn war so dünn, dass man Wort für Wort hören konnte, was die Nachbarin zu ihrem schwerhörigen Vater sagte. Als ich einmal für meinen Vorgänger Pfarrer Reinhard Judt Bohrlöcher für Dübel setzen wollte, schob sich der Ziegel bei der Nachbarin ein Stück ins Zimmer. Die damals verantwortlichen Leute hatten den Zement mit zu viel Sand mischen lassen. Nicht wenig schon bezahlter Säcke Zement wurden vermutlich für private Zwecke abgezweigt.


Wenn überhaupt Keller gebaut wurden, waren sie äußerst niedrig, dass selbst kleinere Leute gebückt laufen mussten. Es war eine Strafe, dort Kohlen, Kartoffeln und Nahrungsmittel einzulagern.

In Jahrzehnten wurden die Fassaden durch die Luftverschmutzung der Industrie hässlich und unansehnlich, weil die jeweiligen Konzerne, denen die Häuser gehörten, kein Geld für Schönheit aufwenden wollten. Nachdem diese Häuser später an Private verkauft und von den neuen Besitzern renoviert wurden, ist die „Kolonie“ eine ausgesprochen schmucke Siedlung mit hoher Wohnqualität geworden.


Die Wege, die in der Zechensiedlung entstanden, wurden nicht befestigt und hatten erhebliche Schlaglöcher. Es gehörte über Jahrzehnte zu den gewohnten Bildern, dass die Bewohner morgens aus ihren Öfen die Asche der Vortage aus den Öfen kratzten und sie draußen in die Schlaglöcher kippten, ehe sie von neuem heizten. Straßenlaternen gab es zunächst keine. Auch später, als einige Straßenlaternen installiert wurden, war die Ausleuchtung noch sehr dürftig. In der dunklen Jahreszeit konnten Kinder gut Verstecken spielen.