Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 1

Außer Taubenzüchtern hatten Geflügelzüchter, Kaninchen und Hundezüchter ihre Vereine.

Auch die Angler gründeten einen Verein.

Viele Bergleute, die körperlich hart arbeiten mussten und ihr Tagwerk in Dunkel, Krach und Schmutz verrichten mussten, saßen gern in der Freizeit an der Lippe oder am Kanal. Oder sie hockten, wenn die Sonne schien, vorn an der Strasse.


Die Naturfreunde pflegten gemeinsames Wandern und Naturschutz.


Fehlen durfte auch nicht der Schützenverein. Das jährliche Schützenfest zog seit den zwanziger Jahren Jahr für Jahr junge Leute an. Es gab damals kaum Feste. Dieses Fest war für viele das jährliche Generalvergnügen. Es wurde nach der Ermittlung des Schützenkönigs lange und ausgiebig getanzt und munter getrunken. Die meisten Schützenfeste endeten damals in den frühen Morgenstunden mit munteren Prügeleien, in denen sich die durch Alkohol erhitzten Gemüter abkühlten. Das wurde von vielen durchaus nicht als etwas Schlimmes angesehen.


Ein alter Mann erzählte mir einmal, dass er vor vielen Jahren beim Schützenfest von drei Leuten angefallen worden wäre.

Die drei waren Deutsche, die aus Polen stammten. Er habe sich gewehrt, so gut er konnte.


Der Vater seiner Braut, ein Hüne von einem Mann, sah zu und kam seinem zukünftigen Schwiegersohn nicht zur Hilfe. Der junge Mann überlebte arg zerschunden. Er fragte den zukünftigen Schwiegervater  „Du hast doch gesehen, dass die mich halb tot geschlagen haben. Warum hast du mir nicht geholfen.“ Der sagte mit strahlendem Gesicht: „Ich wollte sehen, ob ich einen richtigen Kerl zum Schwiegersohn krieg!“ Der geschundene junge Mann hatte im Urteil des Schwiegervaters glänzend bestanden. Die Ehe mit seiner Tochter hat gehalten, bis der Tod sie schied.


7.) Noch vor dem ersten Weltkrieg schied die KPD aus der SPD aus. Anders als als viele damaligen der Vertreter der aus der Arbeiter Vereins vertraten Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg eine andere Auffassung von Gleichheit. Die Kommunisten wollten die Weltrevolution, an deren Ende das Arbeiterparadies stand.

Die SPD arbeitete in den demokratischen Institutionen mit und wollte auf dem politischen Wege für Besserungen sorgen.

Das führte zu Spannungen im Verein. Es kam zum Bruch zwischen den beiden Lagern. Als Ergebnis dieses Bruchs stand der Ausschluss aus der damaligen Arbeiter Bewegung. Darauf hin gründete man eine neue Partei mit den Namen Kommunistische Partei Deutschland.



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