Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 1
Mädchen holten sie mit dem Rollstuhl zu jeder Gruppenstunde ab und brachten sie auch wieder nach Hause. Freundschaften aus dieser Zeit hielten bis zum Tod.

Als ich einmal ein Mitglied der damaligen Zeit fragte, wie sie es geschafft hätten, so viele Mädchen und junge Frauen auf die Beine zu bekommen, sagte sie: „Das war kein Kunststück. Damals gab es für Mädchen nichts.“ Außerdem fehlten Kino, TV, Radio und Freizeitangebote.

In den Gruppenstunden wurden viele Dinge angeboten. Einmal im Jahr gab es einen großen Ausflug. Schwester Alwine und der Pastor leiteten das Unternehmen. Natürlich waren sie mit dabei, die Gemeindefeste zu gestalten. Oft gab es Touren in die nähere Umgebung.

Der Kirchenchor kam zum Üben ab 14.Juni 1920 jeden Montag um 19.00 Uhr zusammen. Es wird uns 1923 berichtet, dass zu der Zeit 18 Sänger und 28 Sängerinnen dazugehörten. Wer den Chor damals aufbaute und leitete, ist nicht berichtet

 Am 18.04.1920 lud die Evangelische Vereinigung die Konfirmanden zu einem Fest ein. Herr Kessler hielt eine Ansprache. 
Die Theatergruppe spielte das Stück: „Des Vaters Heimkehr.“ Der Krieg war erst vor einem Jahr zu Ende gegangen. Der Kirchenchor aus der Mark sang. Gedichte wurden vorgetragen. Ein Komiker aus Hamm sorgte für Lachen. „Ganz besonders schön war der von Frau Paulinus eingeübte Blumenreigen. 
Das erste Sommerfest der Gemeinde war auf der großen Wiese der Wirtschaft Holtmann am 22.8.1920. 
Alle Vereine nahmen daran teil. Der Posaunenchor aus der Mark, in dem auch Werrieser mitbliesen, sorgte für die Musik. Kinder aus der Evangelischen Schule hatten wieder mit Frau Paulinus Tänze eingeübt. Nach dem Fest zog man in langem Zuge zum Kasino, der Bergmannsgaststätte an der Ecke Braamerstrasse - Klenzestrasse. Dort gab es zum Ausklang noch ein zwangloses Beisammensein. Das Sommerfest wiederholte sich Jahr für Jahr. Viele Ältere schwärmten später noch von den Festen dieser ersten Zeit.

Der neugegründete ,,Frauenverein" lud zum ersten Jahresfest des Vereins zum 14.Oktober 1920 ein. Er ist die einzige Gruppe der Kirchengemeinde Werries, die unter dem Namen Frauenhülfe oder Frauenhilfe ohne Pause bis heute regelmäßig zusammenkommt.

1921 gründete man eine Sterbekasse, die noch bis l958 bestand.

Das Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde Mark drängte das Konsistorium immer wieder, die Hilfspredigerstelle in Werries neu zu besetzen.


<zurück                                      weiter>