Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 1

Im Winter trugen die Kinder lange selbst gestrickte Strümpfe. Damit diese nicht Rutschten bekamen diese ein Leibchen Angezogen. An diesen waren Strumpfhalter Angebracht an denen die Strümpfe befestigt wurden.


Geld für den Frisör hatte man nicht, und so Schnitt der Vater den Jungen die Haare. Hier machte sich der Vater sehr einfach. Er setzte diesen einfach eine kleine Schüssel auf den Kopf und alles außerhalb dieser wurde Abgeschnitten.


Mädchen trugen oft genug lange Zöpfe. Nach den Waschen der langen Haare kamen diese zu Trocknen unter ein Kopftuch. Waren diese Trocken ging es ans Kämmen der Haare. Zu der Zeit gab es die ersten Brauchbaren Holzkämme auf den Markt. Mit diesen begann die Mutter die langen Haare zu Kämmen, dabei floss so manche Träne. Danach teilte die Mutter diePracht in etwa drei gleich dicke Strähnen um danach daraus einen Zopf zu Flechten. Am unteren Ende kam dann zum Schluss eine Haarschleife.

Eine kleine Anmerkung am Rande.


5.) Mir erzählte ein Mann, dass sein Vater in dieser Zeit arbeitslos war. An einem Tage in der Vorweihnachtlichen Zeit hatte er für ein paar Stunden Arbeit bekommen. Als er dann mit den verdienten Pfennigen nach Hause ging, kam er an einem Schaufenster vorbei, in dem viele Nüsse aufgebaut waren. Er konnte nicht widerstehen und kaufte eine große Tüte Nüsse. Als er nach Hause kam, gab es Ärger mit der Frau. Sie hatte andere Sorgen. Als sie schimpfte, drehte der Vater die Tüte um und alle Nüsse rollten in die Küche. Die Kinder gingen mit Hallo darüber her. Auch der Vater war mit von der Partie. Schließlich saß auch die Mutter dabei. Der Mann, der das erzählte, sagte, dass seine Geschwister und er den Tag nie wieder vergessen hätten.


Damals gab es so gut wie keine Renten und auch kaum Gesundheitsfürsorge und Krankengeld. Die „Fürsorge“, die dann der Staat zahlte, war zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig. Das war ganz gewiss der Hauptgrund für die gegenseitige Hilfe der Generationen und der Nachbarn.


So gab Mitte des Jahres 1919 die ersten Pläne die Zeche Maximilian wieder in Betrieb zu nehmen. Geplant waren zwei neue Schächte 3 und 4 in der nähe der alten Anlagen. Diese neuen Schächte lagen etwa 1,5 km Östlich der alten Zeche und sollten zur Versorgung der Maxhütte in Bayern dienen.


Den größten Anteil der Aktien der Max Hütte hielt zu dieser Zeit das bayrische Königshaus.

Im Jahr 1920 keimte mit den Plänen einen neuen Schacht auf dem Gelände der alten Schachtanlage Maximilian Abzuteufen neue Hoffnung einen Arbeitsplatz am Ort zu finden wieder auf.


Viele der damaligen Bergleute bewarben sich um Arbeit auf den neuen Schacht. Das Unternehmen hoffte so den stetig drohenden Wassereinbrüchen aus den Wege gehen zu können. Was sich im Nachhinein nicht Bewahrheiten sollte. 




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