Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 1

Es gab aber auch zu der Zeit Pädagogen, die den Stock nur gebrauchten, wenn sie meinten, dass es für das Kind nötig wäre. Es gab welche, die aus Notwehr schlugen, weil sie keine innere Autorität hatten. Und es gab auch Sadisten, die erbarmungslos misshandelten. Auch ihnen wurde nicht das Handwerk gelegt. Natürlich begehrten auch immer wieder einmal Schüler gegen die harte Zucht auf und machten ihre munteren Streiche. Die Streiche waren damals oft hinterhältiger und härter, als das heute der Fall ist. Manch einer sah die Schule als andauernden Kriegsschauplatz an. Kessel, die zu sehr unter Dampf stehen, müssen hie und da Dampf ablassen, sonst platzen sie.


Eine der Junglehrerinnen, die damals in der Evangelischen Schule mit anfing, Marie Eckey, blieb ihr ganzes Berufsleben in Werries.


Unterricht gab es für alle, auch das war eine Neuerung zu der Zeit, von Montags bis Samstags. Die Kinder saßen in der Regel 5 - 6 Stunden in der Schule.


Die Schulen waren konfessionell geprägt. Jeden Morgen begann in katholischen wie evangelischen Schulen der Unterricht mit einem Gebet. Dann folgte Lesen, Schreiben, Rechnen, Singen und Heimatkunde. Das galt nur für die ersten Jahrgänge.


Etwas anders Sah der Unterricht bei den älteren Schülern aus.

Aus der Heimatkunde wurde Geschichte. Für die Jungen gab es Werkunterricht und für die Mädchen kam Hauwirtschaftslehre als neues Schulfach mit dazu.

Weitere Lehrer mussten Gesuchs und Eingestellt werden, da sich die Zahl der Neuanmeldungen rasch Anstieg.


Nach dem kurzen Ausflog in den damaligen Schulaltag wieder zurück zur Baustelle.


Man hatte Glück mit dem Wetter und es blieb bis zu dem darauf folgenden Donnerstag Morgen Trocken. Schon sehr Früh war Paul auf der Baustelle um einen Blick auf das fertige Fundament zu werfen. Das was er Sah stellte ihm zu Frieden und so konnte er beginnen die Verschalung zu entfernen. Dazu brauchte er Werkzeug das in der Schule lag. Entschlossen ging zur Eingangstür der Schule und Pochte an die Tür. Kurze Zeit danach öffnete sich diese ein wenig und der Schuldiener Fragte wer da an diese so laut Anklopfte. Guten Morgen lieber Mann grüßte Paul Freundlich Paul. Ich benötige einiges an Werkzeug das in der Schule lagert um mit den Arbeiten an der Umfriedung beginnen zu können. Darauf hin öffnete der Schuldiener die Tür und bat ihn Einzutreten was dieser auch tat. Mit einen Hammer und einen Nageleisen im der Hand ging es zurück zur Einschalung.


Kaum hatte Paul die ersten Querleisten mit den Nageleisen entfernt kam auch Wili um Paul zu Helfen. Nun folgten noch einige Hammerschlage gegen die Innenseite der Schalbretter um diese von Fundament zu lösen um diese danach aus den noch offenen Graben zu Heben. Diese legte man auf den Hof ab. Weitere Bretter kamen darauf und langsam wuchs der Stapel in die höhe.


So vertieft in die Arbeit hatte man nicht Bemerkt, das noch jemand die Baustelle Betreten hatte. Es war der Bergwerksdirektor der am Eingang zum Schulgelände stand und das ganze kritisch Musterte.

Guten Morgen die Herrn rief er den beiden zu. Schon wieder Fleißig bei der Arbeit. Paul schaute ein wenig Erschrocken auf den Herrn am Eingang.



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